Was ist Bitcoin? Bitcoin erklärt im Detail

In diesem Guide erklären wir die wichtigsten Aspekte von Bitcoin, der größten Kryptowährung der Welt.
bitcoin erklärt: Illustration

Was ist Bitcoin?

Bitcoin ist die weltweit größte und bekannteste Kryptowährung, die über ein "Peer-to-Peer"-Netzwerk läuft, welches seinen den Nutzern ermöglicht, Geld in Form von bitcoin direkt von Nutzer zu Nutzer zu übertragen, ohne dass Vermittler wie Banken oder Zahlungsanbieter beteiligt sind.

Bitcoin ist nicht nur eine Kryptowährung, sondern auch ein einzigartiges Phänomen, bei dem normale Menschen erfolgreich ein globales Netzwerk mit einer eigenen Währung bilden, die streng definierten Regeln unterliegt, denen alle Netzwerkteilnehmer zustimmen.

illustration: bitcoin globales netzwerk
Bitcoin is a global network like the Internet

In den letzten zehn Jahren hat sich Bitcoin von einem unbekannten Experiment zu einem globalen Phänomen entwickelt. Seine Marktkapitalisierung hat die 1-Billionen-Dollar-Grenze überschritten, und seine Adoption hat sich weltweit verbreitet, was sich darin zeigt, dass Länder wie El Salvador Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel in ihrem Land gemacht haben.

Die native Kryptowährung des Bitcoin-Netzwerks namens bitcoin (BTC) war im vergangenen Jahrhundert der mit Abstand am besten performende Anlagewert, der von einem Preis von 0,02 Euro in den Anfangstagen bis zu einem Allzeithoch von fast 60.000 Euro im November 2021 stieg.

NameBitcoin
Symbol (Ticker)BTC
Preis61868.81
Marktkapitalisierung1,218,703,721,889.3,135€
Allzeit-Hoch67405.00€ (Mar 14. 2024)
Allzeit-Tief51.3€ (Jul 5. 2013)
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Um ein solches unabhängiges globales Geldnetzwerk sicher und zuverlässig zu verwalten, basiert das Bitcoin-Netzwerk auf einer Blockchain, also einer global verteilten Datenbank, die alle jemals in Bitcoin getätigten Transaktionen öffentlich aufzeichnet und eine einfache Synchronisierung aller Netzwerkteilnehmer ermöglicht.

Tatsächlich ist Bitcoin das erste öffentliche Projekt, das erfolgreich die Blockchain-Technologie verwendet hat, die seither massiv an Popularität gewonnen hat.

Wer hat Bitcoin erfunden?

Bitcoin wurde 2009 von einer unbekannten Person oder Personengruppe namens Satoshi Nakamoto mit der Vision erfunden, digitales, sicheres und transparentes Geld zu schaffen, das unabhängig von Regierungen und zentralisierten Institutionen mit streng vereinbarten Regeln funktioniert, die nicht willkürlich geändert werden können.

Bis heute ist der Schöpfer von Bitcoin unbekannt, was eine der vielen Stärken von Bitcoin ist, da Bitcoin somit Geld von den Leuten für die Leute ist — ganz ohne Anführer, die den Ton angeben würden.

Bitcoin bietet faires Geld für alle gleichermaßen. Es gibt keine Schöpfer oder Entwickler von Bitcoin, die eine Sonderbehandlung verdienen.

Während Satoshi Nakamoto das Bitcoin-Netzwerk nur ins Leben gerufen hat, wurde Bitcoin erfolgreich, weil sich Tausende von Freiwilligen angeschlossen und aktiv an der Bildung dieses globalen Netzwerks mit seiner Währung Bitcoin beteiligt haben, ähnlich wie das Internet oder populäre Plattformen wie Twitter, und Facebook.

Ist Bitcoin anonym?

Im Kern basiert die Identität jedes Nutzers im Bitcoin-Netzwerk ausschließlich auf seinen Empfangsadressen, die grundsätzlich nicht mit der realen Identität des Nutzers verbunden sind.

Ein Bitcoin-Nutzer kann so viele verschiedene Empfangsadressen generieren, wie er möchte, so dass diese Adressen als Pseudonyme für den Nutzer dienen, so wie zufällig generierte Benutzernamen oder E-Mail-Adressen.

Solange Bitcoin-Nutzer ihre Empfangsadressen nicht mit ihrer realen Identität verknüpfen, können sie anonym bleiben.

Da aber viele Nutzer ihre Bitcoins auf Plattformen kaufen, auf denen sie ihre Identität nachweisen müssen, können viele, wenn nicht sogar die meisten Bitcoin-Transaktionen zu realen Personen zurückverfolgt werden, ähnlich wie bei Konten in sozialen Medien, die nur oberflächlich betrachtet anonym zu sein scheinen. Aus diesem Grund wird Bitcoin als pseudonymes Netzwerk bezeichnet.

Auch heutige Bitcoin-Nutzer könnten sogar in Zukunft mit potenziell besserer Technologie noch leichter nachverfolgt und de-anonymisiert werden, da die Bitcoin-Blockchain alle Bitcoin-Transaktionen für immer speichert.

Vorteile von Bitcoin

bitcoin vs dollar

Bitcoin wurde während der Finanzkrise 2009 als Reaktion auf das Missmanagement und die Mängel des traditionellen Geldsystems geschaffen.

Daher ist es nicht überraschend, dass sich Bitcoin in allen wichtigen Aspekten grundlegend vom traditionellen Finanzsystem unterscheidet, da Bitcoin versucht, alle Mängel des traditionellen Geldes zu beseitigen.

Sowohl das Netzwerk als auch die monetären Regeln von Bitcoin machen diese Kryptowährung zu einer Form von Geld mit vielen Vorteilen im Vergleich zu normalem Geld.

Dezentralisiert

Eines der Hauptmerkmale von Bitcoin ist, dass es ein dezentralisierten Netzwerk von weltweit verteilten, unabhängigen Teilnehmern schafft, welches durch keine zentrale Behörde oder Organisation kontrolliert wird.

bitcoin dezentralisiert vs zentralisiert
Dezentrales vs zentrales Netzwerk

Dass Bitcoin dezentralisiert ist, bedeutet:

  • Transaktionen werden sicher auf Peer-to-Peer-Basis (von Nutzer zu Nutzer) und ohne Vermittler durchgeführt

  • Bitcoin kann nicht abgeschaltet werden: Wenn ein Knoten ausfällt, erscheint irgendwo auf der Welt ein anderer.

  • Nur die Nutzer von Bitcoin allein entscheiden über alle Regeln des Netzwerks, einschließlich der eigenen Währung bitcoin.

Demnach gibt es in dem Bitcoin Netwzerk keine hervorgehobenen, wichtigen Personen und somit auch keine Eingriffe durch zentrale Instanzen wie Staaten oder Banken.

Stattdessen ist die Meinung jedes Bitcoin Nutzers gleich-wichtig und über Updates wird kollektiv abgestimmt.

Das in ein starker Gegensatz zu traditionellem Geld, welches ausschließlich von nationalen Regierungen und Zentralbanken ausgegeben, reguliert und kontrolliert wird, was es diesen zentralisierten Instanzen ermöglicht, die Märkte durch ihre Geldpolitik vollständig zu beeinflussen und zu lenken.

Deflationär und Selten

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Bitcoin und traditionellem Geld ist der Prozess der Geldschöpfung:

Bitcoin hat einen begrenztes Limit von 21 Millionen neu geschürften bitcoin, und seine Schöpfungsrate sinkt im Laufe der Zeit aufgrund des sog. Bitcoin Halving, was bitcoin zu einer vollständig deflationären Währung macht.

Das bedeutet, dass bitcoins von Jahr zu Jahr knapper werden und im Vergleich zu inflationsfähigen Vermögenswerten, wie traditionellem Geld, theoretisch auch in Zukunft an Wert gewinnen sollte, wenn Bitcoin als ganzes nicht an Interesse verliert.

bitcoin deflationär vs inflationär

Dies steht in fundamentalem Gegensatz zu traditionallem Fiat-Geld, das in unbegrenzten Mengen von den Zentralbanken erschaffen wird, was womöglich einer der Hauptgründe für die Inflation des traditionellen Geldes ist.

Da Bitcoin mathematisch nachweisbar deflationär und knapp ist, ist Bitcoin ein vielversprechender, langfristiger Wertespeicher, da selbst alle knappen physischen Vermögenswerte wie Gold oder Silber mit Hilfe zukünftiger Technologien (siehe Asteroiden-Mining) irgendwann stark inflationiert werden können.

Unzensierbar

Einer der wichtigsten Vorteile des dezentralen Bitcoin-Netzwerks ist, dass es allen Nutzern erlaubt, unzensierte Transaktionen durchzuführen, unabhängig von der Höhe der versendeten bitcoin, dem Sender oder Empfänger.

Das bedeutet, dass niemand, außer dem unabhängigen Bitcoin-Netzwerk als Ganzes, Transaktionen aufgrund ihres Betrags, ihrer Herkunft, ihres Ziels oder ihres Inhalts blockieren oder einschränken kann.

bitcoin unzensierbar vs zensierbar
Ein unzensierbares vs zensierbares System

Im Gegensatz dazu unterliegt das traditionelle Geld einer Vielzahl von Vorschriften, Einschränkungen und Zensur durch Regierungen und Finanzinstitute.

Im traditionellen Finanzsystem ist es mühsam, hohe Geldbeträge zu transferieren oder hohe Bargeldbeträge abzuheben, was in Bitcoin ganz anders ist:

In Bitcoin kann man €1.000.000.000.000.000,00 genauso einfach und schnell versenden wie €1.

Die Unzensierbarkeit von Bitcoin ermöglicht es jedem Einzelnen, finanziell autonom zu sein, nach dem Motto "sei deine eigene Bank".

Vertrauenslos

Aufgrund seiner Transparenz und Überprüfbarkeit ist Bitcoin ein völlig vertrauensloses System, was bedeutet, dass die Nutzer keiner zentralen Behörde oder einem Vermittler vertrauen müssen, um ihre Transaktionen zu verarbeiten oder zu überprüfen, ob sie tatsächlich Zahlungen von anderen Teilnehmern erhalten haben.

Stattdessen werden die Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain von allen sog. Knoten des Netzwerks, einschließlich deines eigenen Bitcoin Knotens, überprüft und verarbeitet, was das System transparent und nachvollziehbar macht.

Im Vergleich dazu beruhen traditionelle Finanzsysteme vollständig auf Vertrauen: In der realen Welt muss man den lokalen Banken und Behörden vertrauen, dass die eigenen Gelder sicher sind und jederzeit zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus ist ein hohes Maß an Vertrauen in Zentralbanken erforderlich, die für die Aufrechterhaltung der Stabilität der nationalen Währung verantwortlich sind und diese durch eigene Entscheidung gefährden können.

Wie Funktioniert Bitcoin?

bitcoin logo mit lupe

Das Hauptmerkmal von Bitcoin ist, dass das Eigentum sowie Senden und Empfangen von bitcoins vollständig auf asymmetrischer Kryptographie basiert und keine Registrierung eines Kontos oder die Eingabe jeglicher privaten Informationen erfordert.

Stattdessen generiert jeder Bitcoin-Nutzer mit Hilfe einer Bitcoin Wallet ein Paar kryptographischer Schlüssel, das aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel besteht.

📫 Ein öffentlicher Bitcoin-Schlüssel wird von Nutzern verwendet, um individuelle Empfangsadressen zu erstellen, genau wie eine E-Mail- oder eine Postadresse. Er kann sicher mit jedem geteilt werden, der dir Bitcoin schicken möchte.

🔐 Ein privater Bitcoin-Schlüssel dient als einzigartiges Passwort, das dem Besitzer direkten Zugang zu allen Bitcoins gibt, die an den entsprechenden öffentlichen Schlüssel gesendet werden, so wie ein Passwort dir Zugang zu allen E-Mails gibt, die an deine E-Mail-Adresse gesendet werden. Es sollte niemals mit anderen geteilt und an einem geheimen Ort aufbewahrt werden.

In der Praxis versenden Nutzer bitcoins, indem sie diese ganz einfach mit ihrem privaten Schlüssel entschlüsseln und mit dem öffentlichen Schlüssel einer anderen Person verschlüsseln.

Bitcoin privater schlüssel vs öffentlicher schlüssel
Bitcoin privater vs öffentlicher Schlüssel

Auch wenn eine Krypto-Wallet mit einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel alles ist, was du brauchst, um Bitcoin zu benutzen, gibt es viele andere Komponenten des Bitcoin-Netzwerks, die das Senden und Empfangen von Bitcoins koordinieren.

Da es sich bei Bitcoin nicht um eine traditionelle Software handelt, die auf einem einzigen Computer oder Server läuft, sondern vielmehr um ein globales Netzwerk, muss Bitcoin die folgenden Hauptprobleme lösen

  • Wo und wie speichert man die Bitcoin-Transaktionen von Nutzern wirklich sicher?

  • Wie bleiben all die Tausende von Bitcoin-Teilnehmern rund um den Globus synchronisiert, um sich darauf zu einigen, wer wie viele Bitcoins besitzt?

  • Wie verhindert man, dass Nutzer ihre Transaktionen in Zukunft nicht einfach rückgängig machen oder manipulieren?

Um diese Probleme zu lösen, verwendet Bitcoin eine so genannte Blockchain.

Die Bitcoin Blockchain

Alle Transaktionen vom Senden und Empfangen von Bitcoins werden in der Bitcoin-Blockchain gespeichert, einer ständig wachsenden Datenbank, die alle jemals im Bitcoin-Netzwerk getätigten Transaktionen in Form von Blöcken zusammenfasst.

Eine Kette von Blöcken ("Blockchain")

Die Bitcoin-Blockchain wird nicht nur an einer einzigen Stelle gespeichert und aktualisiert, sonder von allen so genannten Nodes des Bitcoin-Netzwerks. Dabei handelt es sich um Freiwillige auf der ganzen Welt, die die Bitcoin-Blockchain speichern, aktiv aktualisieren und prüfen.

Die Bitcoin-Blockchain hat im Vergleich zu einer üblichen Datenbank einen fundamentalen Alleinstellungsmerkmal: Jeder eingetragene Datensatz - ein sog. Block - in der Bitcoin-Blockchain enthält nicht nur neu hinzugefügte Bitcoin-Transaktionen sondern auch eine eindeutige Verknüpfung zu seinem vorherigen Block.

Da also jeder einzelne Block der Bitcoin-Blockchain eine Verbindung zu seinem vorherigen Block herstellt, indem er den eindeutigen Fingerabdruck - den sog. Block-Hash - seines Vorgängers in seinem Inneren speichert, wird eine Art "kryptografisches Siegel" zwischen den Blöcken erzeugt.

Bitcoin Blockchain: Blöcke verkettet durch Hash-Werte
Bitcoin Blockchain: Blöcke verkettet durch Hash-Werte

Dieses verhindert, dass die Blöcke der Blockchain, inklusive der Transaktionen, die sie beinhalten, jemals wieder verändert werden können ohne sofort durch eine Kettenreaktion fehlerhafter Hashwerte aufzufallen.

Da auf diese Weise jeder einzelne Block der Bitcoin-Blockchain mit seinem direkten Vorgänger und Nachfolger verkettet ist, bilden die Blöcke zusammen eine lange Kette von Blöcken - die Blockchain -, welche die Blöcke mit all ihren Transaktionen kryptographisch vor zukünftiger Manipulation schützt.

Die Unveränderlichkeit einer Blockchain gibt den Besitzern von bitcoins die Garantie, dass Transaktionen in Zukunft nicht mehr rückgängig gemacht werden können und die bitcoin im eigenen Besitz somit sicher sind.

Bitcoin Knoten (Nodes)

Bitcoin-Knoten sind weltweit verteilte Computer, die von Freiwilligen betrieben werden, die die gesamte Bitcoin-Blockchain mit jeder einzelnen aufgezeichneten Bitcoin-Transaktion speichern und die Regeln des Bitcoin-Netzwerks definieren und durchsetzen.

Bitcoin-Knoten bilden das globale Bitcoin-Netzwerk, indem sie aktiv auf neue, von Nutzern eingereichte Transaktionen lauschen und den aktuellen Stand der Bitcoin-Blockchain verfolgen: Ohne Knotenpunkte würde Bitcoin offiziell nicht existieren.

bitcoin globale knoten verteilung
Globale Verteilung der Bitcoin Nodes - Quelle: bitnodes.io

Die globale Verteilung der Bitcoin-Knotenpunkte ist für die Dezentralisierung von Bitcoin unerlässlich: Da sich die Bitcoin-Knoten überall auf der Welt befinden und sich nicht auf einzelne Regionen der Erde konzentrieren, bildet Bitcoin ein praktisch unaufhaltsames Finanznetzwerk.

Bitcoin-Knoten speichern nicht nur die gesamte Geschichte der Bitcoin-Blockchain, sondern erzwingen auch die wichtigsten Regeln des Bitcoin-Netzwerks, wie zum Beispiel eine feste Obergrenze von ~21 Millionen neu geschaffenen bitcoin, die jemals existieren dürfen.

Bitcoin-Knoten beschützen und verwalten das Bitcoin-Netzwerk aktiv, um sicherzustellen, dass alle Transaktionen auch wirklich den Regeln entsprechen, die sie gemeinsam definieren.

Praktisch bedeutet das z. B: Wenn ein Nutzer versucht, einem anderen Nutzer mehr bitcoin zu schicken, als er besitzt, erkennen alle Bitcoin-Nodes den Betrug, indem sie ihre lokal installierte Version der Blockchain abgleichen, und lehnen die Transaktion ab, da sie gegen die vereinbarten Regeln von Bitcoin verstößt. Eine solche Transaktion würde es niemals in einen Block der offiziellen Version der Blockchain schaffen.

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Du musst nicht unbedingt einen eigenen Bitcoin-Knoten betreiben, um Bitcoin zu senden und zu empfangen. Der Betrieb einer eigenen Bitcoin-Node ermöglicht es jedoch, die Blockchain zu validieren, Bitcoin zu mehr Dezentralität zu verhelfen und die Regeln von Bitcoin, die du für richtig hältst, zu stärken.


Im Gegensatz zum Bitcoin-Mining benötigt der Betrieb eines eigenen Bitcoin-Knotens kaum Strom und generiert auch keine Bitcoin-Belohnungen.

Bitcoin Mining: Proof of Work

bitcoin miner strom illustration

Während die Bitcoin-Nodes den bereits bestehenden Teil der Blockchain sichern und pflegen, benötigt Bitcoin zudem einen Mechanismus, um seine Blockchain um neue Transaktionsblöcke zu erweitern, damit die Nutzer ihre bitcoins senden und empfangen können. Hier kommen die sog. Bitcoin-Miner ins Spiel.

Bitcoin-Miner sind unabhängige, über die ganze Welt verteilte Computer, die für die Erstellung neuer Blöcke, bestehend aus Benutzertransaktionen, verantwortlich sind. Demnach verarbeiten Miner praktsich neue Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk.

Bitcoin-Miner fassen die von Nutzern eingereichten Transaktionen in Blöcken zusammen und leisten harte Rechenarbeit, um ihre Blöcke der öffentlichen Bitcoin-Blockchain hinzufügen zu dürfen, und dafür eine Belohnung in Form von bitcoin zu erhalten.

Praktisch gesprochen: Nachdem ein Nutzer eine Bitcoin-Transaktion an das Netzwerk übermittelt hat, wird die Transaktion von den Bitcoin-Nodes in den so genannten Mempool aufgenommen, wo sie sich in einem ausstehenden Zustand befindet und darauf wartet, in einen neuen Block aufgenommen zu werden, um bestätigt zu werden.

Um diese ausstehenden Nutzertransaktionen zu verarbeiten, wählen Bitcoin-Miner nun beliebige Transaktionen aus dem Mempool aus, überprüfen ihre Gültigkeit und stellen neue Blöcke für die Blockchain zusammen, die diese ausgewählten Transaktionen enthalten.

Wird ein solcher, neuer Block der globalen Blockchain angehangen, gelten alle darin enthaltenen Transaktionen automatisch als verarbeitet.

Warum Verbraucht Bitcoin so viel Strom?

Der sogenannte Proof of Work Konsensmechanismus von Bitcoin erzwingt die Regel, dass jeder einzelne Block von Transaktionen in der Bitcoin-Blockchain mit einer großen Menge an elektrischer Arbeit verbunden sein muss.

Aufgrund des Proof of Work darf nicht jeder Miner einfach beliebige Bitcoin-Blöcke der Blockchain hinzufügen. Stattdessen muss der digitale Fingerabdruck eines jeden Blocks - der sog. Blockhash - mit einer vom Netzwerk festgelegten Anzahl von Nullen beginnen, damit ein Bitcoin-Miner so einen neuen Block der Blockchain hinzufügen kann.

Bei dem Versuch, einen neuen Block mit einem gültigen Block-Hash zu finden, der die Kriterien des Proof of Work erfüllt und der Blockchain hinzugefügt werden darf, berechnet ein einziges Bitcoin-Mining-Gerät den Hash-Wert von bis zu 130.000.000.00.00 🤯 zufälligen verschiedenen Block-Variationen pro Sekunde, was sehr energieaufwendig ist.

Der erste Bitcoin-Miner, der das Glück hat, einen Block zu finden, der die aktuellen Anforderungen an den Arbeitsnachweis erfüllt, sendet seinen Block mit allen neuen Transaktionen an die Bitcoin-Knoten, die ihn schnell verifizieren und der Bitcoin-Blockchain hinzufügen.

Wenn ein neuer gültiger Block gefunden wird, werden alle darin enthaltenen Transaktionen bestätigt, was dem Miner eine Mining-Belohnung in Form neuer Bitcoins sowie die von den Nutzern gezahlten Transaktionsgebühren einbringt.

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Das energiefressende Mining von Bitcoin stellt ein wesentliches Sicherheitsmerkmal von Bitcoin dar und ist keine Energieverschwendung: Würde das Bitcoin-Mining nicht so viel Energie fordern, könnte jeder das Bitcoin-Netzwerk einfach mit Millionen neuer Blöcke pro Sekunde fluten, was die Bitcoin-Blockchain ins Unermessliche wachsen lassen und schließlich den totalen Zusammenbruch von Bitcoin verursachen würde.


Für dieses Problem nutzen andere Kryptowährungen wie Ethereum auch das energiesparsame Proof of Stake. Da Bitcoin's Proof of Work sich jedoch auf Energie — also Strom — stützt, garantiert es als einziges eine wirklich langfristige Sicherheit.

Bitcoin Mining Difficulty

Die Anzahl der Nullen, mit denen der Block-Hash eines neu geminten Blocks beginnen muss, hängt von der aktuellen Mining-Difficulty ab, die sich automatisch anpasst.

Je mehr Miner im Bitcoin-Netzwerk aktiv sind, desto mehr Nullen muss ein Block-Hash eines validen Blocks zu Beginn haben, was das Mining mehr oder weniger schwierig und energieaufwendig macht.

Durch so eine automatische Anpassung der Mining-Schwierigkeit stellt das Bitcoin-Netzwerk sicher, dass im Durchschnitt nur alle ~10 Minuten ein neuer Block hinzugefügt wird, was ein langsames, konstantes Wachstum und Dezentralisierung des Bitcoin-Netzwerks ermöglicht.

Warum ist Bitcoin selten?

Wie bereits erwähnt, sendet ein Bitcoin-Miner, der mihilfe von Rechenleistung und Glück einen gültigen, neuen Bitcoin-Block findet, diesen an das Netzwerk und erhält eine Belohnung in Form von Bitcoin, falls sein Block von den Knoten für gültig erklärt wird.

Die Belohnung für das Mining eines neuen Bitcoin-Blocks wird etwa alle 4 Jahre um 50% gesenkt, was als Bitcoin Halving ("Bitcoin-Halbierung") bezeichnet wird.

bitcoin halving mining belohnungen
Bitcoin-Mining-Belohnung wird alle vier Jahre halbiert

Das Bitcoin-Halving erfolgt automatisch, da die Halbierung der Mining-Belohnungen eine der vielen Regeln ist, die in der Software aller im Netzwerk aktiven Bitcoin-Knoten definiert sind.

Wie viele Bitcoins gibt es?

Aufgrund des progressiven Bitcoin Halving können nie mehr als ~21 Millionen bitcoins geschürft werden, was Bitcoin zu einer deflationären Kryptowährung mit fester Knappheit macht.

Praktisch bedeutet das: Wenn jemand jetzt 0,5 bitcoin besitzt, garantiert das Bitcoin-Netzwerk in seinem derzeitigen Zustand, dass derjenige für immer 0,5/21.000.000 aller jemals existierenden bitcoins besitzen wird.

Da die Emissionsrate von Bitcoin also alle 4 Jahre um die Hälfte reduziert wird, werden bitcoins im Laufe der Zeit immer knapper. Daher besteht für die Besitzer von bitcoin ein Anreiz, ihre bitcoins über einen langen Zeitraum zu halten (scherzhaft auch "hodling" genannt), unabhängig vom aktuellen Preis, anstatt sie für Geld zu verkaufen, das früher oder später entwertet wird.

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Eine Folge des Bitcoin Halving ist, dass es irgendwann (ca. im Mai 2140) keine Bitcoin-Belohnungen mehr für Bitcoin-Miner geben wird. An diesem Punkt werden Bitcoin-Miner nur noch mit den Transaktionsgebühren der Nutzer belohnt werden.

Bitcoin Kursentwicklung

Die Preisentwicklung von Bitcoin ist einer der interessantesten Aspekte in der Geschichte der Kryptowährung, der viele Anleger anzieht.

In den Anfängen von Bitcoin hatte die Kryptowährung keinen bestimmbaren Preis, da sie nicht an Kryptobörsen gehandelt wurde, sondern in öffentlichen Foren oder Chatgruppen für nur wenige Cent pro Bitcoin.

Der erste virale Meilenstein in der Preisentwicklung von Bitcoin fand am 22. Mai 2010 statt, als ein Softwareentwickler namens Laszlo Hanyecz zwei Pizzen für 10.000 Bitcoins kaufte. Zu dieser Zeit war ein Bitcoin weniger als einen Cent wert, so dass die Pizzen ihn nur etwa 25 Dollar kosteten. Auf dem heutigen Markt wären dieselben 10.000 Bitcoins jedoch über 500 Millionen US-Dollar wert.

Seitdem hat Bitcoin mehrere Höhen und Tiefen erlebt, wobei sein Preis im April 2021 ein Allzeithoch von fast 65.000 US-Dollar erreichte, bevor er kurz darauf auf etwa 30.000 US-Dollar fiel, was zeigt, wie volatil der Bitcoin-Preis sein kann.

Ein Faktor, der bei der Preisentwicklung von Bitcoin eine wichtige Rolle gespielt hat, ist die Halbierung seiner Emissionsrate durch das Bitcoin Halving, welches einmal alle ~4 Jahre stattfindet.

Was Bestimmt den Preis von Bitcoin?

Einer der Hauptgründe für den steigenden Preis von Bitcoin ist seine deflationäre Emissionsrate: Bitcoin hat eine festgelegte Knappheit von 21 Millionen Bitcoins, und jedes einzelne Bitcoin-Halving halbiert die Emission neu geschürfter Bitcoins alle vier Jahre um.

Dadurch wird Bitcoin mit der Zeit immer knapper, da immer weniger neue Bitcoins geschaffen werden, die auf dem öffentlichen Markt verkauft werden können.

Auf jedes einzelne Bitcoin-Halving, das die Schöpfungsrate von Bitcoin alle vier Jahre um 50% senkt, folgte bisher immer ein Angebotsschock, da weniger Bitcoins zu einer verbleibenden Nachfragerate verkauft werden können.

Nach den Regeln von Angebot und Nachfrage führt eine sinkende Angebotsrate bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage zu einem langfristigen Anstieg des Bitcoin-Preises.

bitcoing halving preisanstieg
Preis von Bitcoin steigt nach jedem Bitcoin Halving

Nach dem ersten Bitcoin-Halving im Jahr 2012 stieg der Bitcoin-Kurs beispielsweise innerhalb von nur einem Jahr nach der Halbierung von etwa 12 Dollar auf über 1.000 Dollar, gefolgt von einer längeren Abwärtsbewegung.

In ähnlicher Weise stieg der Bitcoin-Kurs nach dem zweiten Bitcoin-Halving im Jahr 2016 in etwas mehr als einem Jahr von rund 650 Dollar auf fast 20.000 Dollar, erneut gefolgt von einem massiven Absturz und einer langen Abwärtsbewegung bis zum nächsten Bitcoin-Halving im Jahr 2020.

Die Preisentwicklung von Bitcoin nach jedem einzelnen Bitcoin-Halving zeigt ein gemeinsames Muster von steigenden und abstürzenden Bitcoin-Preisen, das oft als Kryptozyklus bezeichnet wird. Dennoch tendiert Bitcoin am Ende eines jeden Kryptozyklus zu einem etwas höheren Preis als zuvor, was einen langfristigen Aufwärtstrend markiert.

Das bedeutet zwar nicht unbedingt, dass der Preis von Bitcoin für immer gleichermaßen steigen wird, aber die Halbierung der Emissionrate von Bitcoin alle vier Jahre macht die Kryptowährung extrem knapp und zu einer interessanten Investition in einer Welt der abwertenden Währungen und Inflation.